Die Blutegeltherapie ist eine wichtige und hilfreiche Naturheilmethode.
Wie genau die Wirkung zu Stande kommt, haben die Forscher noch nicht endgültig geklärt. Bis zu 40 verschiedene Stoffe vermutet die Wissenschaft im Speichel der Egel, von Enzymen, die an Entzündungen ansetzten können, bis hin zu schmerzstillenden Substanzen. Somit sind Blutegel eine Art wandelnde Mini-Apotheke, deren Substanzen an verschiedenen Stellen im Körper ansetzen.
Die Behandlung mit Blutegeln hat eine lange Tradition. Bereits Ärzte der Antike nutzten die Heilkraft des Blutegels. Heute gehört die Blutegelbehandlung in der Naturheilkunde zu den ausleitenden Verfahren.
Kleiner Biss – große Wirkung
Etwa15 ml Blut saugen die Egel während der etwa ein – zweistündigen Behandlung und geben dabei den wertvollen Speichel ab. Der sorgt mit Hilfe gerinnungshemmender Stoffe dafür, dass das Blut an der Bisswunde nicht gleich gerinnt und der Egel friedlich weiter nuckeln kann. Ein erwünschter Effekt, denn die entstehende Nachblutung wirkt zusätzlich wie ein Mini- Aderlass in den folgenden 12 bis 24 Stunden. Hat der Egel seine Mahlzeit beendet, fällt er einfach ab.
Dabei tut der Biss des Tieres kaum weh, da im Speichel des Egels schmerzstillende Substanzen enthalten sind.
Dennoch ist die Therapie mit den tierischen Helfern nicht für jeden Patienten geeignet. Bei Menschen mit Gerinnungsstörungen etwa, oder Menschen, die blutgerinnungshemmende Medikamente einnehmen, muss man Vorsicht walten lassen und auf andere Behandlungsmöglichkeiten ausweichen. Das gilt auch für Menschen, die allergisch auf Insektengifte reagieren. Deshalb ist eine gründliche Untersuchung und Befragung vor der Behandlung mit Blutegeln unerlässlich.